Alles beginnt mit dem ersten Schritt ...

Der Jerusalemweg ist der weltweit längste Pilgerweg und Friedensweg!

Der Jerusalemweg verbindet Religionen und Völker in einem einzigartigen Friedensprojekt.

Der Jerusalemweg steht für gegenseitige Anerkennung und Toleranz.

Die Liebe, die stärkste Kraft des Universums, durchdringt, durchlichtet alles und baut Brücken zwischen allen Menschen!

 

Pilgern schafft Offenheit für Begegnungen, baut Vorurteile sowie Ängste ab und stärkt das Vertrauen – das Urvertrauen! Die vermeintlichen Grenzen zwischen Völkern und Religionen können von einzelnen Menschen in Liebe und gegenseitigem Respekt überbrückt werden.

Pilgerende und ihre Geschichten

Karen

Ich bin in Brasilien aufgewachsen, lebe und arbeite jetzt aber in der Schweiz. Mein größter Traum als Kind war, die Welt zu bereisen. Aber ich sah sie als etwas Unerreichbares. In meinem Kopf konnten nur sehr reiche Menschen reisen. 

 

Und dann bin ich einfach los. Vor zwei Jahren machte ich meine erste Pilgerreise von Rom nach Fatima. Das Weitwandern wurde zu meiner Passion, die ich in jeden Urlaub verfolge. Ich bin die Via Francigena, Via Coastal France, Via Tolosa France, Caminho de Lourdes, Caminho de Santiago, Camino Portuguès Central und Caminho de Fatima gegangen. 

 

Mein einziger Held ist Christus. Ich wollte dort pilgern, wo er und seine Jünger gegangen sind. Als ich vom Jerusalemweg hörte, beschloss ich, diesen April in der Türkei zu beginnen. Alles, was ich brauchte, fand ich auf der Webseite. Johannes hilft mir mit dem GPS und brachte mich mit anderen PilgerInnen zusammen. 

 

Mein Talisman ist meine brasilianische Flagge. Sie begleitet mich auf allen Touren. Was mir am schwersten fällt, sind Kälte und Wind. Auch die Fußschmerzen sind nicht ohne. Das Gehen tut weh, aber auch das Stehenbleiben. Und doch gehe ich weiter. Denn der vermeintliche «Wahnsinn» kann dich an Orte bringen, denen, die zu Hause bleiben, verwehrt sind. Der glücklichste Moment ist immer der, wenn ich Menschen treffe, die mich willkommen heissen und möglicherweise zu Freunden werden. Ich habe eine unglaubliche Verbindung zu Gott gewonnen. Wunder geschehen, um zu zeigen, dass Gott existiert und sie geschehen immer wieder. Glücklich sind die Menschen, die die Wunder um sich herum sehen.  

 

Ich bin sehr stolz auf die Frau, die ich geworden bin. Ich habe mich früher nie zu etwas Großem fähig gefühlt. Wenn ich heute zurückschaue, was ich schon erreicht habe, bin ich von vielem überrascht. Ich gehe weiter für mein Wohlbefinden und um meinen inneren Frieden zu bewahren. Mein Talent ist, sehr leicht in Kontakt zu treten und zu plaudern, auch wenn ich dafür neue Sprachen lernen muss.

 

Die wichtigsten Werte für mich sind Empathie und Gemeinwohlsinn. In weniger als vier Jahren hat die Pandemie die Welt in tausend Stücke zerrissen, grausame Kriege finden immer noch statt, Umweltkatastrophen ereignen sich. Und der Mensch hat immer noch nicht gelernt, sich als Gemeinschaft zu sehen? Auf Instagram poste ich jeden Tag, dass Frieden auf der Welt möglich ist, weil es viel mehr gute als "schlechte" Menschen gibt. 

 

Karen auf Instagram 

 


Rosanna

Rosanna startete 2018 in der Schweiz auf den Jerusalemweg. Durch Wind und Wetter ging es über nach Österreich und Ungarn Richtung Balkan. Die vielen Eindrücke auf dem Weg, Begegnungen, Gespräche, Wohlwollen und Gastfreundschaft erfüllten Rosanna mit großer Dankbarkeit. In Mazedonien musste sie die Reise unterbrechen, weil sie von einem Hund in die Kniekehle gebissen wurde. Sie ließ sich dadurch nicht entmutigen und nahm den Weg nach einer Pause im August 2019 über Griechenland, der Türkei und Jordanien Richtung Jerusalem wieder unter die Füße. Die Schweizerin nennt ihre Pilgerreise einen Weg mit Gott. Ohne ihn hätte sie ihn niemals begehen können. Ohne Gottvertrauen wäre Rosanna nie am 8. Januar 2020 in Jerusalem angekommen. 

 

Es war ein Weg der Begegnungen, des Friedens und des Dialoges. 

 

Rosannas Blog 

 

Rosannas Buch "Zu Fuß nach Jerusalem" | erschienen 2024

www.neuestadt.ch/de/buecher/zu-fuss-nach-jerusalem.html

 


Maria & Peter

Als wir uns am 1. Juli 2019 von Bern auf den Weg nach Jerusalem machten, hatten wir keine Ahnung, was uns erwarten würde. Unterwegs haben wir gelernt, dass Pilgern nicht bedeutet, vorgezeichnete Wege zu gehen, sondern Wege zu suchen, um ans Ziel zu kommen. Wer eine malerische Vorstellung hat, wie man als Paar eine solche Reise unternimmt, dem sei gesagt, dass es weit weniger romantisch ist, als man es erwarten würde. Das Lauftempo, die Häufigkeit der Pausen, die Unterkünfte, die Kraft und das Interesse an den Kirchen und Moscheen am Wegesrand; in vielem waren unsere Bedürfnisse unterschiedlich. Da man sich auf einer gemeinsamen Pilgerreise nicht aus dem Weg gehen kann, mussten wir Lösungen finden. 

 

Je weiter wir uns von der Schweiz und dem uns bekannten Europa entfernten, desto mehr konnten wir uns auf das Unbekannte einlassen. Der Balkan mit seinen rauen Landschaften und den unterschiedlichen Kulturen auf engstem Raum hat uns gezeigt, wie vielfältig menschliche Zuneigung ausgedrückt wird. Zwischen all den Grenzen (auch religiösen) und der Freundlichkeit der Menschen hat sich ein Gedanke verankert: Egal, wo wir sind, wir sind willkommen und aufgehoben.

 

Zwischen antiken Ruinen, lieblichen Küstengebieten und schneebedeckten Bergen sind wir auf unserem längsten Teilstück durch die Türkei immer wieder leibhaftigen Engeln begegnet. Sie halfen uns in größter Not beim Übersetzen, schmuggelten uns an Polizeikontrollen durch, brachten uns aus der Pampa in die nächste Stadt oder öffneten uns die Türen ihrer Häuser. Jedes Land hat seine eigene Sprache. Nicht nur im wörtlichen Sinne, sondern auch im Ausdruck von Zuneigung und Liebe. Wir haben gesehen, dass Liebe überall ist, auch wenn sie in jedem Land eine andere Form annimmt. 

 

So haben wir auf unserer Pilgerreise nach Jerusalem nicht nur gesucht, sondern auch gefunden. Über Jordanien und Palästina sind wir schließlich in Jerusalem angekommen. Ganz anders, als wir es uns erhofft hatten. 

 

Unser Blog erzählt von der Reise.

Peter auf Instagram.

 


Toni

Der Schweizer Toni lernte die Koreanerin Hyan 1989 in Jerusalem kennen. Die beiden Christen spürten sehr schnell eine tiefe Verbundenheit und heirateten. Toni wanderte schon immer gerne. Als seine geliebte Frau 2020 verstarb, machte sich Toni auf dem Jerusalemweg in die Heilige Stadt auf, um Hyan und der schönen, gemeinsamen Jahre zu gedenken. Noch im Arbeitsprozess pilgerte er in Etappen während der Urlaube 2021 von Le-Puy-en-Veley nach Santiago di Compostela, 2022 von der Schweiz in die Türkei und 2023 von der Türkei nach Jerusalem. Er ließ das Erdbebengebiet in der Türkei und das durch Krieg gebeutelte Syrien aus Respekt auf die Bevölkerung aus. Für die serbische und türkische Strecke hatte er sich eigens einen Grundwortschatz der Sprachen angeeignet. Toni hielt jeden Tag Zwiesprache mit seiner Frau, die ihn auf Schritt und Tritt aus der anderen Dimension begleitete. Von Dankbarkeit geflutet, erreichte Toni im Frühjahr 2023 mit Hyan im Herzen Jerusalem. Mit der Pensionierung ist das Weitwandern nun Tonis Steckenpferd. In Japan, Taiwan und Korea wandelt er auf asiatischen Pilgerwegen. Hyan ist immer dabei. Toni sagt von sich, dass es ihm heute prächtig gehe und er dankbar für die Geschenke wäre, die er mit Hyan und dem Frieden auf dem Jerusalemweg bekommen hatte. 

 


Alex

Vor 2 Jahren begann ich eine Wanderung begonnen, die mein Leben verändert hat.  Ich hatte das Glück, auf dem Jerusalem Way von Le Puy-en-Velay in Frankreich bis nach Jerusalem zu gehen. Während dieser 14-monatigen Pilgerreise erlebte ich Angst, Wut und Einsamkeit erlebt. Aber das Wichtigste war die Liebe von Fremden, von Unbekannten, die bereit waren, mir mit Essen oder einem Bett zu helfen. Mein Weg führte mich durch verschiedenen Länder. Ich entdeckte verschiedene Kulturen, traf viele Menschen und entdeckte einen "Schatz": Menschen sind freundlich und liebevoll, egal woher sie kommen oder welcher Religion sie angehören. Wenn man in einem Dorf ankommt, hungrig, durstig und müde ist, findet man immer ein warmes Herz und eine wunderbare Seele, die einem hilft. Das ist es, was eine so großartige Wanderung möglich macht. Andere. Ich habe auch viele heilige Stätten auf dem Jerusalemweg besucht und es war ein Segen. Jeden Tag, den ich wanderte, konnte ich meinen Glauben an etwas Größeres stärken. Der innere Friede kam von Tag zu Tag, das Vertrauen und die Zuversicht in das Leben wurden immer stärker. Das ist das Schöne an einer Pilgerreise. Ich lerne mich selbst auf eine Weise kennen, wie ich es noch nie erlebt habe. Wandern ist heilsam, sage ich und ich wünsche jedem, dass er diese Erfahrung macht. Bitte kontaktieren Sie mich bei Fragen, wenn Sie Informationen benötigen oder einfach nur ein Gespräch über den Weg führen möchten!


Facebook: Alex Lafon / E-Mail, WhatsApp und Fotos siehe JERUSALEM WAY 


Claudia

„Ich bin nach Jerusalem gegangen.“

 

Immer, wenn ich diesen Satz ausspreche oder denke, wenn ich davon träume, ist alles sofort wieder da. 5200 km, einmal 4 Monate (2022) und einmal 3,5 Monate (2023), haben mich von meiner Heimatstadt Koblenz/Rhein zum geographischen Ziel des Jerusalemwegs gebracht. Aber tatsächlich war es ja wieder einmal der Weg selbst, den ich als das Ziel erfahren habe und der mich überreich beschenkt hat: Der Aufbruch ins Unbekannte, die Freiheit, die unglaubliche Güte der Menschen am Wegesrand, die Schönheit und Vielfalt der Natur, die unzähligen historischen Stätten, die ungestörte Zeit mit Gott, das Entdecken biblischer Orte, die Grundhaltung tiefer Dankbarkeit, die neuen Lektionen in Sachen Selbstannahme, die tägliche Ambivalenz von Ereignissen und Situationen und die eine Aufgabe „Trag‘ Frieden in jedes Haus!“ sind die Geschenke, die mir der Jerusalem Way gemacht hat.

 

„Ich weiß ja nicht, was es ist, aber Du strahlst so!“ haben die Leute, die meine Nähe gesucht haben, ganz oft gesagt. Es müssen Erfüllung und Freude gewesen sein, die aus mir förmlich übergelaufen sind. Von Herzen DANKE an Johannes Aschauer für seine unermüdliche Arbeit und seine Hilfe im rechten Moment. Auch ein Geschenk! Was bleibt? Viel Transfer in den Alltag, Veränderungen, Friedensarbeit und das tägliche Gebet von unterwegs: Behüte mich Gott, ich vertraue Dir. Du zeigst mir den Weg zum Leben. Bei Dir ist Freude, Freude in Fülle.“

 

Facebook: Claudia Schilde / Instagram: claudia.schilde



Estelle und Charlene

Die zwei Freundinnen lernten sich 2021 auf dem Weg nach Compostela kennen. Es ist mit Sicherheit dieser Weg, auf dem unser Projekt, zu Fuß nach Jerusalem zu gehen, geboren wurde. Zwei Jahre später, am 10. April 2023, verlassen wir Paris für eine neunmonatige Reise ins Heilige Land. Jeder von uns geht aus persönlichen Gründen, wir gehen für den Frieden in der Welt, aber auch für den Frieden in uns selbst. Wir gehen, um andere Länder, andere Kulturen, andere Traditionen zu entdecken. Wir machen eine Bettelpilgerfahrt, das heißt, wir haben kein Geld, weder für Essen noch für Unterkunft. Wir haben uns entschieden, auf die Vorsehung zu vertrauen, weil wir an das Leben glauben. Eine heilige Herausforderung, die Anpassung, Geduld und Demut erfordert. Wir verfolgen auch einen humanitären Ansatz, denn wir haben einen eigenen Verein mit dem Namen „Ein bisschen näher an den Sternen“ gegründet. Wir sammeln Geld, damit wir es nach unserer Ankunft in Jerusalem an drei verschiedene Vereinsbereiche spenden können. Dieses Geld wird bei Bedarf auch zur Finanzierung unserer Reise verwendet. Dieser Weg ist der Weg unseres Lebens. Wir sagen gerne, dass wir gemeinsam den Sternen ein Stück näher kommen und dass unser Weg Ihr Weg ist. Aus seinen Gründen teilen wir unseren Weg gerne über verschiedene soziale Netzwerke. Unterstützen Sie uns bitte über unsere online Spenenaktion: Hier öffnen

Instagram: unpeu_pluspresdesetoiles / YouTube: Link öffnen / Facebook: Estelle Charlene


Gustav

Gustav startete den Jerusalem Way am Beginn in Finisterre / Spanien. Hallo, ich komme aus Österreich, Kärnten, und lebe derzeit in Zürich; ich war 40 Jahre im Bankgeschäft tätig; seit Herbst 2017 zählt die berufliche Laufbahn zu meiner Vergangenheit. 2018 wanderte ich in 5 Monaten ca. 4.000 km von Klagenfurt über Wien nach Santiago de Compostela. 2019 reiste ich 10 Monate durch ganz Südamerika, Neuseeland und Südostasien. 2020 PilgerWanderung ca. 7.500 km von Santiago de Compostela nach Jerusalem, nach 900 km wegen Corona abgebrochen. 2021 zu Fuß von Salzburg über die Alpen nach Triest: circa 500 km, 25.000 m nach oben, 25.000 m nach unten… und jetzt seit 15.März 2023 die Fortsetzung meiner Pilgerung nach Jerusalem von Pamplona in Spanien, wo ich vor 3 Jahren wegen der Pandemie gestoppt wurde. Jetzt bin ich seit 127 Tagen und 3.400 km unterwegs am Jerusalem Way und hab noch ca. 3.500 km vor mir. Mich fasziniert die Begegnung mit Menschen anderer Kulturen und bisher hab ich eine ganz tolle Erfahrung in allen Ländern die ich durchwandert bin, gemacht; die Hilfsbereitschaft, die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit, die mir von den Menschen in diesen Ländern entgegengebracht wurde, ist einzigartig. Wie alles begann: Im Sommer 2013 bin ich den klassischen Jakobsweg über die Pyrenäen nach Santiago gewandert. Das waren circa 830 km, wofür ich 28 Geh-Tage benötigte. Damals hätte ich diese Wanderung beinahe nach 300 km in Burgos wegen einer Verletzung aufgeben müssen. Doch es kam anders: ein Amerikaner, den ich am Camino getroffen hab, hat mich in einem 5-minütigen Gespräch wieder voll motiviert, so dass vom Aufgeben keine Spur mehr war, denn dieser Amerikaner, namens John, hat mir entscheidende Tipps gegeben, wie ich meine Verletzung in den Griff bekommen kann. Nur durch seine Motivation und die Begegnung mit ihm, habe ich es nach Santiago geschafft. Dieser Camino im Jahr 2013 hat für mich einiges verändert. Als ich nach Hause kam, habe ich alles infrage gestellt; wir leben hier in Luxus, haben alles, und am Jakobsweg machte ich täglich nur fünf Sachen, und zwar: wandern, essen, trinken, am Abend die Sachen waschen und schlafen. Ich benötigte circa zehn Tage bis ich wieder in meinen Büro-Alltag eintauchen konnte. So entstand bereits damals die Idee, nochmals den Jakobsweg und zwar von Kärnten aus zu pilgern, aber erst zu einer Zeit, wenn ich meine berufliche Tätigkeit beendet hab. Ich wollte nochmals dieses tolle Gefühl erleben, ohne danach einen Termin zu haben, oder in mein Büro zurückkehren zu müssen. Das Frühjahr 2018 war dann geeignet, mit diesem Projekt zu beginnen. Ursprünglich wollte ich den Jakobsweg von Kärnten aus starten. Bei einem Urlaub ein Jahr zuvor in Salzburg, sah ich vor einem Gasthaus eine Tafel mit „Pilger-Menü“. Als ich mich danach erkundigte wurde mir mitgeteilt, dass hier der österreichische Jakobsweg vorbeiführe. Nachdem ich im Internet recherchierte, änderte ich meinen Plan und wollte den gesamten österreichischen Jakobsweg, über die Schweiz, über Frankreich bis nach Santiago wandern. Und weil man den Jakobsweg vor seiner Haustür beginnen sollte, beschloss ich schlussendlich, auch noch von Klagenfurt nach Wien zu wandern. Nach 145 Tagen und 4.000 km in Finisterre angekommen, erinnerte ich mich an die Pilgerreise von Johannes Aschauer und David Zwilling im Jahr 2010 von Österreich nach Jerusalem… und dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los, bis sich dieser zu einem konkreten Plan entwickelte.

 

Facebook: Gustav Stangl / Blog: www.aufwanderwegenunterwegs.com / YouTube: Link öffnen


Rose Marie

Nach einem intensiven Lebensabschnitt brauchte ich dringend eine Auszeit, um in mir aufzuräumen. Ordnung schaffe ich am besten, wenn ich Zeit für mich alleine habe und durch die Natur schweife. Im Januar 2023 las ich einen Facebook Post über den Jerusalemweg und bekam heftiges Herzklopfen und Gänsehaut. Die Etappe Jordanien-Jerusalem rief mich. Mitten hinein in den Schmelztiegel der Religionen, dort wo die heiligen Stätten sind, da wollte ich hin. Bekanntlich lügt Gänsehaut nicht und doch schwollen Ängste und Zweifel zu Monstern und bescherten mir schlaflose Nächte. Was willst du denn alleine als Frau im Orient? Hast du sie noch alle? Doch widersetze dich einmal einem Ruf! Das GPS und die Jerusalemway-Community waren mir Orientierung und Halt, wenn ich vom Pfad oder der Zuversicht abkam. Dass andere Frauen den Weg vor mir alleine gegangen waren, richtete mich auf, wenn Ängste angeschlichen kamen. Ich war zu keinem Moment in Gefahr. Einzig vor Hunden auf dem freien Feld musste ich mich in Acht nehmen und zwei Mal wurde ich krank. Ich ging dennoch weiter. Die unerwartete Hilfe und Gastfreundschaft am Weg stärkten mein Vertrauen ins Leben. «Du bist eine andere Frau», sagen Familie und Freunde seit meiner Rückkehr. Ja, das stimmt. Ich bin nicht nur am Ziel Jerusalem angekommen. Sondern auch in mir. In fand tiefen inneren Frieden, die verloren gegangene Verbindung mit der Schöpfung wieder und an jedem Ort Menschen, die ihre Herzen und ihr Häuser öffneten. Der Jerusalemweg ist wahrlich ein Friedensweg.

Reise-Blog: Link öffnen / YouTube: Link öffnen


Es gibt Dinge, die müssen andere nicht verstehen. Man macht sie, weil man an etwas glaubt. Oder weil man etwas sucht und finden möchte. Oder weil man einfach danke sagen will. Es ist nicht leicht, anderen zu erklären, weshalb man dann mal weg ist. Und nicht immer muss man anderen etwas erklären. Denn jeder hat seinen ganz eigenen Weg. Paul fuhr als 70-Jähriger mit dem Fahrrad den ganzen Jerusalemweg. Aufgeben war nie ein Thema, obwohl er manchmal die Mission hinterfragt und gesundheitliche Einschränkungen hatte. 

 

Interview zu Pauls Reise

 

 


Sigrid

Ich bin Pilgerbegleiterin und Streckenpatin der „Via Romea“ und wohne in Stade (Deutschland). Nach dem Jakobsweg bin ich ab 2009 zusammen mit meiner Freundin aus Mainz in Etappen von Stade über Mainz nach Rom gepilgert. Von dort machte ich mich allein auf den Weg nach Jerusalem. Über die „Via Francigena del Sud“ und die „Via Egnatia“ erreichte ich schließlich 2019 Albanien und Nordmazedonien. Nun ist der Flug nach Skopje in Nordmazedonien gebucht und ich werde im September 2023 meine Pilgerreise erstmalig auf dem “Jerusalemweg“ fortsetzen. Schon jetzt finde ich die persönliche Unterstützung durch Johannes und die Kontakte zu anderen Pilgern sehr angenehm und hilfreich.

 

Facebook: Sigrid Strüber | E-Mail: [email protected] | WhatsApp: +49 170 402088


Johann

Vor 10 Jahren (mit 63) bin ich in einem Stück von St. Wolfgang in Oberbayern (Deutschland) bis nach Jerusalem gepilgert. Vorher war ich noch nie länger als einen Tag pilgern bzw. wandern. Angestoßen wurde der Jerusalempilgerweg bei mir Ostern 2012 durch den Fernsehbericht „Zu Fuß nach Jerusalem“. Es ging um die Pilgerung von Johannes Aschauer, David Zwilling und Otto Klär. Mein Pilgerweg stand unter dem Motto für Frieden, Religions- und Völkerverständigung. Zugleich konnten Leute für das Babyhospital Betlehem (2.600,- und 1.000,- Euro) und das Hospiz in Erding spenden. Auch wurden mir von Bürgern 80 Gebetsanliegen mitgegeben. Gestartet bin ich an Pfingsten 2013 mit einer Segnungsandacht mit ca. 150 Leuten, und mit Katholischen, Evangelischen und Muslimischen Geistlichen in der Pfarrkirche meiner Heimatpfarrei. Ich durfte als erster Pilger den Weg mit dem Pickerl mit der Friedenstaube markieren. Auch erhielt ich als erster Jerusalemwegpilger den ersten Jerusalemwegpilgerpass. Dieser wurde von Kardinal Schönborn in Wien unterschrieben und mir ausgehändigt. Da es auch um Völkerverständigung ging, durfte ich in der UNO-City Wien als erster Jerusalemwegpilger die dortige Friedensglocke läuten. Beides hatte Johannes Aschauer organisiert und möglich gemacht. Ca. 80 % der Strecke pilgerte ich alleine. So konnte ich den Weg, die Natur, die Menschen usw. sehr intensiv erleben und eine große Herzerweiterung erfahren. Gerade in der Türkei und in Israel wurden mir wunderbare Religionsbegegnungen geschenkt, was für gegenseitiges Verständnis sehr gut war. Gebetet habe ich unterwegs täglich den Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“, für die mitgegebenen Gebetsanliegen, und das Dankgebet „Danke, o Gott, dass du mein Licht und mein Heil und die Kraft meines Lebens bist.“ Für mich kam als Ziel nur Jerusalem in Frage. War vorher schon 17 Mal dort und hatte eine sehr innige Beziehung mit dieser Stadt und dem Biblischen Land. Andere religiöse Ziele wären für mich nicht infrage gekommen. Bin inzwischen ein Wanderer in der Natur geworden. So pilgerte ich seither den Wolfgangweg von Regensburg bis St. Wolfgang im Salzkammergut und mehrere andere längere Wege. Beste Unterstützung bei meinem Jerusalemweg bekam ich von Johannes Aschauer und teilweise von David Zwilling und Otto Klär. Herzlichen Dank dafür.

 

Facebook: Johann Graßer | E-Mail: [email protected] | WhatsApp: +49 151 50487353