Paulus
Ab Philippi folgten wir den Wegen des Apostels Paulus.
Wer war eigentlich dieser Mensch namens Paulus, der im antiken Neapolis, auf dem Weg nach Philippi, erstmals seinen Fuß auf europäischen Boden setzte? Dieser Menschenverfolger, der Christen nachstellte, mit dem Schwert auf der Zunge, bis ihm ein so erschütterndes Erlebnis widerfuhr – keine Vision, sondern eine Erscheinung von Jesus –, das ihn zwang innezuhalten.
Wie gewaltig musste diese Erschütterung gewesen sein, dass er, der radikale Jude aus Tarsus, sich total wandelte, als Prediger umherzog und zum Völkerapostel avancierte. Mit glühender Leidenschaft war er jetzt ein Verkünder der neuen Lehre, war für seine Anhänger ein Fels in der Brandung, der bereit war, für seine Überzeugung zu sterben und schließlich auch hingerichtet wurde.
Durch das Schwert wurde Paulus enthauptet, sein Kopf fiel in Rom zu Boden, aber seine Worte, Lehren, Gedanken und Briefe waren bereits in den Köpfen der Menschen verankert und begannen sich auszubreiten. Sie trugen dazu bei, dass die Lehre Christi Grundlage in Europa wurde.
Sein Wirken und Lehren haben der Botschaft Jesu zum Durchbruch verholfen. Es sollte aber noch gut 300 Jahre dauern, bis die aus dem Judentum hervorgegangene Sekte offiziell zur römischen Staatsreligion erklärt wurde.